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Vorwort in "Das Lewe is kä Kinnerschbiel"

Dr. Franz L. Pelgen

 

Im Juli 1982 jährt sich zum 120. Mal Lina Sommers Geburtstag und zum 50. Mal ihr Todestag. Unzähligen Menschen – nicht nur in der Pfalz – hat sie mit ihren, zum überwiegenden Teil in Pfälzer Mundart geschriebenen Gedichten und Erzählungen Freude bereitet – wie es ihre Absicht war:

 

                    „Ich möchte mir wünschen, dass jedermann,

                    der ein Buch von mir liest, sich daran freuen kann;

                    und dass er, wenn auch nur für kurze Zeit,

                    seine Sorgen vergisst und sein Herzeleid,

                    und dass er beim Lesen fühlt: die das schrieb,

                    die denkt auch an mich und die hat mich lieb!“

 

Lina Sommer war 19 Jahre alt, als in den „Fliegenden Blättern“ zum ersten Mal ein Gedicht von ihr veröffentlicht wurde. Hatte sie damals noch „zum Zeitvertreib“ geschrieben, schrieb sie später, als sie nach dem Tod ihres Mannes im Jahre 1904 mit ihren Kindern allein und mittellos, ohne Rente und Pension, dastand, um sich und ihre „drei Buwe“ durchzubringen und sie etwas „Anständiges“ werden zu lassen. Sie schaffte es. Und mit ihrer Arbeit wurde sie zur bedeutendsten Mundartdichterin der Pfalz, deren Name in einem Atemzug mit den größten ihrer Dichterkollegen genannt wird.

 

Lina Sommers dichterisches Schaffen spiegelt ihre Lebensweisheit, ihren Humor und ihre Liebe zu ihrer pfälzischen Heimat wider. Über ihre – besonders am Anfang – in Zeitungen und Zeitschriften erschienenen Werke hinaus veröffentlichte sie über 20 Bände mit Poesie und Prosa in Pfälzer Mundart und in Hochdeutsch. All diese, noch zu ihren Lebzeiten erschienenen Bücher und auch die späteren Auswahlbände sind heute längst vergriffen. Ihre Gedichte und Erzählungen aber sind lebendig geblieben, sind heute noch Freudenspender und „Kraftwecker“ im Alltag des Lebens und haben es verdient, wenigstens in einer Auswahl wieder zugänglich gemacht zu werden.

 

                    „Halt des Herzens Türe offen jederzeit,

                    sei den Weggenossen Stütz und Stab im Leid.

                    Dann lass nach dem Tode kommen was da mag,

                    wie das Lied erklungen, so nur klingt es nach.“

 

Dr. Franz L. Pelgen