Der alte Geiger
aus: Grüß Gott
(hochdeutsch)
Ein armer, ein stiller,
ein wegmüder Greis,
gefurchet die Wangen,
die Haare schneeweiß.
Zerrissen die Schuhe,
zerrissen der Rock,
sein Ein und sein Alles
die Geige, der Stock.
So zieht er, so spielt er
von Türe zu Tür,
oft wird ihm kein Lohn
und kein Obdach dafür.
Und bricht er zusammen,
zu End seine Zeit,
der Engel des Todes
steht treu ihm zur Seit´.
Und weil er so müde,
so arm, so allein,
führt er ihn direkt
in den Himmel hinein.
Führt ihn zu Gottvater,
der reicht ihm die Hand
und spricht: sei willkommen
zu Haus, Musikant.
Lina Sommer