Hatzi, hatzi, hatzi
aus: Nemm mich mit, es reut dich nit, Pälzer Humor
(in Mundart zu lesen - Originalschreibweise siehe unten)
In der Ehe vom Rentner Müller
war sonst alles schön im Blei,
eines nur hat seine Frau verdrossen,
und das war seine Nieserei;
lieber Gustav (August), sagt sie öfters,
niese doch nicht so intensiv,
weißt du, es fällt mir auf die Nerven,
wenn du gar so explosiv;
doch der Gustav (August), sonst ein Lämmchen,
in dem Punkt gibt er nicht nach,
und sein Julchen macht ihm Vorwürfe
und sie stichelt, Tag für Tag.
Ringsherum alles still (schwarz) und dunkel,
schauerlich und schwarz (still) die Nacht,
gucke, zwei resolute Räuber
haben sich auf den Weg gemacht;
in die Villa vom Herrn Müller (in dem August seiner Villa),
schleichen sie, mit bloßen Füßen,
weil sie wissen, dass da drinnen halt
allerhand zu holen ist.
Wie sie so am besten Stehlen (wie sie in der besten Arbeit),
horch: hatzi, hatzi, hatzi,
sie erschrecken und sie laufen(erschrecken sich und laufen)
plein carrière, als wie noch nie.
Wie der Papa sich am Morgen
den Schlamassel da betrachtet,
hat ihm, trotz dem großen Schrecken,
innerlich sein Herz gelacht;
liebe Mama, triumphiert er,
hätte ich nicht so laut geniest,
wärst du jetzt, das darfst du mir glauben,
(wärst du vielleicht, es ist nicht zu spassen)
kurzerhand schon aufgespießt.
Voller Rührung stürzt die Julchen
ihrem Gustav (August) an die Brust,
und seitdem darf er jetzt niesen,
intensiv, nach Herzenslust
hatzi, hatzi, hatzi.
Lina Sommer