Auskunft

aus: Das Kleine Lina-Sommer-Buch

aus: Das Lewe is kä Kinnerschbiel

(in Mundart zu lesen - Originalschreibeise siehe unten)


(Dieser Text ist in pfälzer Mundart zu lesen, wenn er hochdeutsch gelesen wird, ergibt sich an vielen Stellen ein schlechtes oder sogar falsches Deutsch)

 

 

Sie, Fräulein – können Sie mir vielleicht sagen, wo der Dichter Wohlgemut wohnt?

 

Oh ja, das kann ich Ihnen ganz genau beschreiben, – erst vorhin bin ich vorbei gegangen, da hat er mit seinem Lockenkopf zum Fenster hinaus geguckt.

 

Also passen Sie auf – Sie können sich gar nicht verfehlen.

 

Jetzt gehen Sie auf dieser Seite die Gasse hinunter, bis Sie an selbiges Haus kommen, das wo frisch getüncht ist.

 

Dann laufen Sie über die Gasse hinüber, dorthin, wo früher dem Metzger Müller sein Laden war und dann müssen Sie einbiegen.

 

Erst gehen Sie ein Stückchen gerade aus, dann in die zweite Gasse linker Hand und da sehen Sie einen großen freien Platz.

 

Den Platz lassen Sie ruhig links liegen und wenden sich rechter Hand um’s Eck, dann sind Sie in einem engen Gässchen.

 

Selbiges enge Gässchen gehen Sie durch, dann sind Sie an einer kleinen Brücke.

 

Über dieses Brücklein müssen Sie hinüber,

 

alsfort in dieser Gasse gerade aus, bis Sie dorthin kommen, wo früher als der Wochenmarkt abgehalten worden ist -

 

und laufen dann rechter Hand in selbige Gasse, wo der Brunnen steht.

 

In der zweiten Seitengasse von selbiger Gasse mit dem Brunnen müssen Sie noch ein gutes Stück weiter laufen,

 

bis dorthin, wo das ganze Trottoir blau ist,

 

da wohnt er, der Dichter Wohlgemut; er spitzt nämlich immer seinen Tintenstift zum Fenster hinaus.

 

Lina Sommer