Am Himmelstelefon
aus: Gedichtchen für Kinder
(hochdeutsch)
Knecht Ruprecht steht am Telefon
den lieben, langen Tag;
von morgens acht bis abends neun
hat er nur Müh´ und Plag´.
Fast fallen ihm vor Müdigkeit
die guten Augen zu,
die Menschenkinder gönnen ihm
heut weder Rast noch Ruh´.
Ein jedes hat noch einen Wunsch
und eine Extra-Bitt,
geduldig schreibt er alles auf
und teilt´s dem Christkind mit.
Knecht Ruprecht hier, ja, wer ist dort ?
ich bin´s, des Müllers Fritz;
vergiss doch nicht die Leberwurst
für meinen kleinen Spitz.
Knecht Ruprecht, ach, ich bitte sehr,
mir noch ein Schaukelpferd,
und mir ´ne Trommel, oh und mir
´ne Puppenküch´ mit Herd.
So klingelt es, so bimmelt es,
es geht in einem fort,
so bimmelt es, so klingelt es
von Süd, West, Ost und Nord.
Gemach, gemach, du kleines Volk,
halt mal ein bisschen ein;
man soll nicht gar so anspruchsvoll
und unbescheiden sein.
Knecht Ruprecht ist nun herzlich müd,
es schmerzt ihm Kopf und Fuß;
er möchte gerne schlafen gehen,
drum macht für heute Schluss.
Lina Sommer