Einquartierung
aus: E klän Präsent
(in Mundart zu lesen - Originalschreibweise siehe unten)
Einquartierung, Einquartierung,
ei, wie freut sich groß und klein,
und in jedem Haus und Häuschen
ist man früh schon auf den Beinen.
Vater, Mutter horcht, sie kommen,
alles läuft und alles rennt,
und man winkt ihnen zu, als hätte man
sie von Jugend auf gekannt.
Guck nur dort, den schwarzen Großen,
ach, käm der zu uns ins Haus,
seller Blonde wäre mir lieber,
ich suchte mir den Trommler aus.
Der dort neben könnte mir gefallen,
ja, der wäre jetzt mein Pläsier,
alte Schneegans, da kannst du warten,
das ist ja ein Offizier.
Überall, wohin sie kommen,
wird ihnen tüchtig aufgetischt,
und ein jeder denkt im stillen,
er hätte das beste Quartier erwischt.
Unter Dienst und Exerzieren,
lachen, babbeln, Neckerei,
essen, trinken und erzählen,
ach, wie geht die Zeit vorbei.
Wie sie wieder fortmarschieren,
Flinten, Helm mit Blumen geschmückt,
wird ihnen von den alten Leutchen
fest und warm die Hand gedrückt.
Und die lieben jungen Mädchen,
geben still noch das Geleit,
Einquartierung, Einquartierung,
Glück und Stolz und Herzeleid.
Lina Sommer