Entre nous
aus: E´ Pälzer Blummestreißel
(in Mundart zu lesen - Originalschreibweise siehe unten)
In unserem Pfälzer Ländchen
sind wir ganz entre nous,
und es kennt ein jeder Pfälzer
des Nachbars Geiß und Kuh,
des Nachbars Gänse und Hühner,
die Gäule alle in seinem Stall,
seine Wingerte und seine Wiesen
und seine Finessen alle.
Draußen in der Welt ist Mode,
dass in der Sommerszeit
ein jeder Mensch eine Reise macht,
ob es nah ist oder weit.
Sie reisen nach Italien,
sie plätschern in der See,
sie purzeln von den Gletschern,
und, Gott weiß, was noch mehr.
Sie fahren in das Gebirge,
und sonnen sich am Strand,
doch, Gott sei Dank, noch keiner
besucht unser Pfälzer Land.
Der schöne Gottesgarten,
der ist noch nicht modern,
du lieber Gott im Himmel,
halte doch die Zeiten fern.
Wir wollen gar nichts hören
von „yes“ und „very well“,
von „jut jebratenen Jänsen“
und „charmante Mademoiselle“.
Wir bleiben unser Lebtag
am liebsten entre nous,
da weiß doch gleich ein jeder
mit wem er es hat zu tun.
Und beißt es uns ein bisschen,
und sticht es uns auch so,
hat man den Trost zu wissen,
es ist ein Pfälzer Floh.
Stoßt an und leert die Gläser,
die Pfalz soll leben – hoch,
kein Mensch soll uns verpfuschen
das Ländchen – und die Sprache.
Lina Sommer