Ich freue mich alle Tage auf's Neue I (Ich frää mich alle Dag uff's nei)
aus: E klän Präsent (1. Auflage)
(in Mundart zu lesen - Originalschreibweise siehe unten)
Ich freue mich alle Tage aufs Neue,
dass ich ein Pfälzer Kind,
weil man ja in der ganzen Welt
kein schöneres Ländchen findet.
Wo sieht man sonst noch Mäd(el)chen
mit Bändel in den Zöpfen,
wo kocht die Mama Zwetschgenmus
und Weck- und Leberknödel ?
Wo gibt es denn noch Wingert, sag,
und Hühner, Geißen, Wurst,
und Äpfel-, Kastanien-, Zwetschgenbäume
und Zwiebeln, Tabak, Durst ?
Ich weiß mir sonst kein Ländchen, nein,
wo man den Hopfen zupft,
und – dass die Lebern groß und fett –
die Gänse mit Welschkorn stopft.
Die Hochzeit- und die Kerwe-Gäste,
triffst Du auch nur in der Pfalz,
und Brezelchen aus mürbem Teig
und Häfenchen voll Schmalz.
Ich freue mich alle Tage aufs Neue,
dass ich ein Pfälzer Kind,
weil man bei uns – wie allbekannt –
so gar keine Krischer findet.